Ellenbogen
Die meisten Erkrankungen am Ellenbogen entstehen durch Überbelastung im Beruf oder Sport. Dr. Mark Kettler nutzt moderne bildgebende Verfahren, um die Beschwerden präzise zu analysieren. In den meisten Fällen können die Symptome erfolgreich mit nichtoperativen Therapien behandelt werden.
Falls eine Operation erforderlich ist, bieten wir häufig eine gelenkschonende Behandlung mittels Gelenkspiegelung (Arthroskopie) an. Diese Methode ermöglicht es, das Gelenk durch kleine Hautschnitte zu untersuchen und krankhafte Veränderungen direkt zu behandeln. Zu den häufigen arthroskopischen Behandlungsmöglichkeiten zählen unter anderem:
-Epicondylitis humeri radialis (Tennisarm)
-Entfernung von freien Gelenkkörpern
-Behandlung von Gelenkschleimhautveränderungen
-Lösung von Einsteifungen im Gelenk
Bei Gelenkbrüchen setzen wir moderne Schrauben oder Platten ein, um eine stabile Heilung zu gewährleisten. Knorpelschäden können mit verschiedenen Verfahren, teilweise auch arthroskopisch, behandelt werden. Bei starkem Knorpelverschleiß bieten wir zudem einen endoprothetischen Gelenkersatz des Ellenbogens an. Erfahren Sie mehr über unser Behandlungsangebot bei Erkrankungen und Verletzungen
rund um den Ellenbogen:
Tennisellenbogen - Golferellenbogen
- Veränderungen der Muskelansätze der Unterarmmuskulatur an den Knochenvorsprüngen des Oberarms führen häufig zu Muskelverhärtungen und Ellenbogenschmerzen mit Ausstrahlung in den Unterarm.
- Eine Vielzahl von Behandlungsansätzen, wie Injektionen, Bandagen, Salben, Akupunktur, Stoßwelle können diese Schmerzen lindern.
- Physikalische Maßnahmen, wie Krankengymnastik und Eigenübungen (Dehnungen), müssen konsequent durchgeführt werden, um einen lang anhaltenden Erfolg zu erzielen. Operative Verfahren (arthroskopisch, minimalinvasiv) lösen Anteile der Muskelansätze vom Knochenursprung ab und können den Krankheitsprozess so unterbrechen.
- Der Eingriff kann ambulant und ohne Vollnarkose vorgenommen werden. Bis zur Wundheilung wird eine Ruhigstellung durchgeführt.
Einengung des Ulnarisnerv am Ellenbogen
- Die Einengung des Ulnarisnerv (Kubitalsyndrom, Sulcus ulnaris Syndrom) an der Innenseite des Ellenbogens führt zu örtlichen Schmerzen meist mit Ausstrahlung bis in den Klein- u/o Ringfinger. Neben Taubheitsgefühl kann auch ein Kraftverlust auftreten. Mit einer neurologischen Untersuchung sollte die Schwere der Nervenbeeinträchtigung bestimmt werden.
- Ohne Operation kann eine Bandage und entzündungshemmende Medikamente versucht werden.
- Mit einer Operation wird der Nerv in der Rinne (Sulcus) am Ellenbogen endoskopisch minimalinvasiv oder über einen kleinen Schnitt befreit.
Riss der Bizepssehne am Unterarm
- Die wichtige Bizepssehne kann bei großer Krafteinwirkung am knöchernen Ansatz am Radius reißen und so zu einer Kraftminderung der Ellenbogenbeugung und Unterarmaußendrehung führen. Häufig ist ein nach oben verschobener Muskelbauch sichtbar.
- Nur bei Teilrissen ist eine nicht operative Behandlung sinnvoll. Mit der Ultraschall oder Kernspinuntersuchung wird die Verletzung diagnostiziert.
- Eine operative Sehnennaht ist bei Kraftbeanspruchung ratsam. Hierzu wird ein Verfahren angewendet, das ein kosmetisch ansprechendes Ergebnis liefert und auch die wichtige sofortige Nachbehandlung ermöglicht. Über einen kurzen Hautschnitt wird die gerissene Sehne geborgen und mit festem Nahtmaterial durchflochten. Die Befestigung am Knochen (Speiche) gelingt über eine Verankerung direkt oder mit einer weiteren Hautinzision in einer Nut knöchern befestigt.
- Eine Schonung in einer Bewegungsschiene erfolgt über 6 Wochen. Die Belastungsfähigkeit ist nach 8 bis 12 Wochen wieder gegeben.
Ellenbogenverrenkungen mit Bandverletzungen
- Eine Ellenbogenverrenkung (Luxation) führt zu Verletzungen der Kapsel, Bänder und
Knochen in unterschiedlichen Ausmaß. Ein rasches Einrenken (Reposition) des
Gelenkes ist erforderlich. Danach muss mit einer bildgebenden Diagnostik das
Schadensausmaß bestimmt werden, um die adäquate Therapie einzuleiten. - Falls keine schweren Bandverletzungen eingetreten sind, sollte rasch beübt werden
um ein Einsteifen des Gelenkes zu vermeiden. - Liegen Band- oder Knochenverletzungen vor die zu einer Instabilität vom Ellenbogen
führen, sind Bandnähte notwendig. - Tritt infolge einer konservativen Behandlung ein instabiler Ellenbogen mit
entsprechenden Funktionseinschränkungen ein, sind stabilisierende Bandplastiken
mit Sehnen angezeigt. - Infolge von operativen Maßnahmen, sollte hier mit einer Nachbehandlung über
mehrere Wochen bis Monate gerechnet werden.
Ellenbogenarthrose, Gelenkschädigungen mit Gelenkkörpern
- Die Auslöser der Knorpelzerstörung der Gelenkflächen sind meist langjährige
Belastungen im Beruf Sport. Auch nach Trümmerbrüchen (distale Humerusfrakturen)
oder entzündlichen Erkrankungen, wie z.B. Rheuma, treten Gelenkschädigungen
häufig auf. - Treten Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf, wird mit entsprechender
Bildgebung die Schwere der Gelenkschädigung analysiert. - Konservative Maßnahmen sind entzündungshemmende Medikamente,
Gewichtsbegrenzung, Injektionen und physikalische Behandlungen. - Versagen konservative Maßnahmen werden arthroskopische oder offene Verfahren
diskutiert. Neben der Entfernung von knöchernen Anbauten, freien Gelenkkörpern
und Glättung von Gelenkflächen, ist die Entfernung von entzündlichen
Schleimhautveränderungen (Synovialitis, Synovektomie) nötig. Bei kleineren
isolierten Knorpelschädigungen kann eine Knorpeltransplantation erwogen werden.
Schwere Gelenkveränderungen erfordern den Gelenkersatz (Ellenbogenprothese)
oder die Gelenkresektion (Resektionsarthroplastik, Radiusköpfchenresektion).
Ellenbogenbrüche (Frakturen am Ellenbogen)
- Nach Stürzen können unterschiedliche Muster von Ellenbogenbrüchen auftreten.
Gering verschobene Brucharten können meist ohne Operation behandelt werden. - Sind Verschiebungen (Dislokation) der Bruchenden oder bestehen Gelenkstufen ist
die operative Einrichtung (Reposition) für eine regelrechte Knochenheilung günstiger. - Modere stabile Plattensysteme aus Titan sind anatomisch vorgeformt und lassen sich
günstig an den Knochen anpassen. In der Nachbehandlung wird die wichtige Bewegungstherapie unmittelbar nach der Operation eingeleitet. Trümmerbrüche oder Brüche mit Verrenkung des Ellenbogens benötigen eine längerfristige Nachbehandlung. Wegen der Schwere des Bruchs muss in schweren Fällen mit bleibenden Bewegungseinschränkungen im Ellenbogen gerechnet werden - In Fällen mit schwersten Gelenkzertrümmerungen kann auch eine Ellenbogenprothese sinnvoll sein.