Wirbelsäule
Wirbelsäulenbehandlung – Präzise Diagnostik und effektive Therapie
Bei Wirbelsäulenbeschwerden ist nicht immer die Bandscheibe die Ursache. Eine präzise Diagnose ist entscheidend, um die genaue Schmerzursache zu ermitteln – sei es ein Bandscheibenschaden, Gelenkschaden, Muskelproblem oder Osteoporose. Dr. Stephan Noe berät Sie individuell und entwickelt mit Ihnen einen maßgeschneiderten Therapieplan. In vielen Fällen lassen sich Wirbelsäulenprobleme mit konservativen Methoden wie Physiotherapie, gezielte Injektionen an der Wirbelsäule oder Schmerzmitteln erfolgreich behandeln. Wenn diese jedoch nicht ausreichen, können chirurgische Eingriffe notwendig sein, beispielsweise bei Bandscheibenvorfällen oder Spinalkanalstenosen. Dabei wird häufig das Operationsmikroskop eingesetzt, um die Eingriffe minimalinvasiv und besonders schonend durchzuführen. Osteoporosebedingte Wirbelbrüche werden zunehmend häufiger. In vielen Fällen können wir diese mit der minimalinvasiven Kyphoplastie behandeln. Bei fortgeschrittenem Verschleiß oder Instabilität zwischen den Wirbelkörpern kommen Eingriffe wie eine Wirbelsäulenversteifung oder das Einsetzen einer Bandscheibenprothese infrage – standardisierte Verfahren, die heute mit geringem Risiko durchgeführt werden können.
Lassen Sie sich von Dr. Stephan Noe über die besten Behandlungsmöglichkeiten für Ihre Wirbelsäulenprobleme beraten.
Einen Überblick über unser Behandlungsspektrum erhalten sie hier:
Mikrochirurgische Bandscheibenoperation
Bei einer mikrochirurgischen Bandscheibenoperation an der Lendenwirbelsäule wird der Bandscheibenvorfall durch einen kleinen Schnitt von etwa 3 cm Größe entfernt. Mit einem speziellen Operationsmikroskop wird der betroffene Bereich genau untersucht und der nervenkomprimierende Teil der Bandscheibe entfernt. Der Druck auf den Nerv wird sofort reduziert und der Schmerz, der oft bis in die Beine
ausstrahlt, verschwindet normalerweise direkt nach der OP. Falls es zu Gefühlsstörungen oder Lähmungen gekommen ist, hat der Nerv nun Zeit, sich zu erholen – was jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
Operation an der HWS
An der Halswirbelsäule erfolgt die OP meistens von vorne, da der Zugang von hinten
durch das Rückenmark erschwert wird. Auch hier wird die Bandscheibe entfernt, das
Rückenmark entlastet und manchmal ein Platzhalter zur Stabilisierung eingesetzt. In
speziellen Fällen kann die OP auch von hinten erfolgen, sodass auf den Platzhalter
verzichtet werden kann.
In der Regel können Patienten bereits am nächsten Tag wieder aufstehen und sich
bewegen. Leichte Krankengymnastik zur Stabilisierung folgt, und nach etwa 4
Wochen können stärkende Übungen und moderate sportliche Aktivitäten wieder
aufgenommen werden. Wer am Schreibtisch arbeitet, kann oft schon nach 10 bis 14
Tagen wieder ins Büro zurückkehren.
Spinalstenose
Die mikrochirurgische Dekompression (Erweiterung) wird über einen kleinen Hautschnitt durchgeführt, bei dem das Operationsmikroskop zum Einsatz kommt. Mit kleinen Fräsen wird der eingeengte Spinalkanal Schritt für Schritt erweitert, sodass mehr Platz für die betroffenen Nerven entsteht. Die Stabilität der Wirbelsäule bleibt dabei weitgehend erhalten.
Bereits kurz nach der Operation spürt der Patient eine deutliche Verbesserung: Das Schweregefühl und die Schmerzen in den Beinen verschwinden, und die Gehstrecke verlängert sich. Auch geschädigte Nerven haben nun die Möglichkeit, sich zu erholen.
Normalerweise können Patienten bereits am Tag nach dem Eingriff aufstehen und laufen. Es folgen leichte krankengymnastische Übungen zur Stabilisierung. In einigen Fällen verordnen wir vorübergehend eine stützende Rumpforthese. Besonders bei älteren Patienten empfehlen wir meist eine Anschlussheilbehandlung (AHB), um die Genesung zu unterstützen.
Versteifungsoperation an der Lendenwirbelsäule
Wenn die Statik oder Struktur der Wirbelkörper stark beeinträchtigt oder zerstört ist, wird in manchen Fällen eine Versteifungsoperation (Fusion) notwendig. Dabei wird der betroffene Abschnitt der Wirbelsäule befreit, und ein spezielles Abstützkörbchen wird in den Bandscheibenraum eingesetzt, um die Stabilität zu gewährleisten. In diesem Zuge können auch Bandscheibenvorfälle oder Nerveneinengungen behoben werden.
Je nach den anatomischen Gegebenheiten und dem Ziel der Operation gibt es verschiedene Techniken für die Versteifung der Wirbelsäule. In der Regel werden die betroffenen Wirbel mit Schrauben von hinten (dorsal) fixiert und die korrekte Stellung durch Längsträger stabilisiert.
Im nächsten Schritt wird anstelle der Bandscheibe ein Abstützkorb eingesetzt. Dies kann entweder über eine dorsale Technik (PLIF, TLIF) geschehen, bei der die Nerven beiseite geschoben werden, oder über einen Zugang von vorne seitlich (ALIF), der den Spinalkanal nur minimal öffnet.
Nach der Operation können die meisten Patienten schon am nächsten Tag das Bett verlassen. In den meisten Fällen empfehlen wir, vorübergehend eine Orthese (Mieder) zu tragen. Häufig wird nach der OP auch eine Anschlussheilbehandlung (AHB) veranlasst, die wir individuell mit unseren Patienten besprechen. Je nach Beruf kann nach etwa 5 Wochen mit leichter körperlicher Tätigkeit wieder begonnen werden.
Minimalinvasive Behandlung von Wirbelbrüchen
Bei osteoporotischen Wirbelbrüchen, die die Statik der Wirbelsäule verändern oder bei denen eine konservative Behandlung nicht ausreicht, können wir diese Brüche mit Zement stabilisieren oder sogar die ursprüngliche Wirbelform wiederherstellen. Dazu wird eine Hohlnadel in den betroffenen Wirbel eingeführt, und anschließend wird Zement in den Wirbel eingebracht. Bei der Kyphoplastie wird der Wirbel zunächst mit einem Ballon aufgerichtet, bevor die entstehende Höhle mit Zement gefüllt wird, um den Wirbel zu stabilisieren. Bei der Vertebroplastie wird der Zement direkt ohne Aufrichtung des Wirbels eingebracht, um ebenfalls für Stabilität zu sorgen. In beiden Fällen erleben die Patienten direkt nach der OP eine deutliche
Linderung ihrer Beschwerden.
In der Regel können Patienten schon am nächsten Tag wieder aufstehen und das Bett verlassen. Eine Korsettbehandlung ist nicht erforderlich. Der Zement ist bereits kurz nach der Operation ausgehärtet. Falls noch nicht geschehen, sollte die zugrunde liegende Ursache der Fraktur – meist Osteoporose – mit Medikamenten behandelt werden.
Minimalinvasive Stabilisierung
In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, als Übergangslösung zwischen einer rein konservativen Dekompression (Erweiterung) des Spinalkanals und einer umfassenden Versteifungsoperation stabilisierende Platzhalter (Spacern) zwischen den Dornfortsätzen einzusetzen. Diese Platzhalter werden durch einen kleinen Hautschnitt eingebracht und sorgen für eine Stabilisierung der Wirbelsäule, wodurch instabilitätsbedingte Beschwerden deutlich gelindert werden können. Der Eingriff ist minimalinvasiv, wodurch er für die Patienten nur eine geringe Belastung darstellt. Bereits am Tag nach der Operation können die meisten Patienten wieder das Bett verlassen. In einigen Fällen kann das Tragen einer Orthese (Mieder) sinnvoll sein, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Semiinvasive Therapie - Infiltrationen
Bei der Infiltrationsbehandlung handelt es sich um eine kombinierte diagnostische und therapeutische Spritzenbehandlung, bei der lokale Betäubungsmittel und oft auch niedrig dosiertes Cortison zum Einsatz kommen. Die Injektionen werden gezielt an die schmerzauslösenden Strukturen der Wirbelsäule gesetzt, dabei erfolgt die Platzierung unter Röntgenkontrolle (Bildwandler), um sicherzustellen, dass die richtigen Stellen getroffen werden. Neben der direkten Schmerzlinderung hilft uns diese Behandlung auch, herauszufinden, welche Struktur genau für die Beschwerden verantwortlich ist. Dadurch können wir die weitere konservative Therapie gezielter anpassen oder, falls nötig, eine Operation in Erwägung ziehen.